Königsbronn. Für ihren beispiellosen Kampf um den Fortbestand des Betriebes wurde der Betriebsrat der Hüttenwerke Königsbronn (ehemals SHW) mit dem Deutschen Betriebsrätepreis in Silber und dem Publikumspreis gleich doppelt ausgezeichnet.

Vor eineinhalb Jahren sollte die SHW in Königsbronn infolge der dritten Insolvenz innerhalb von acht Jahren geschlossen werden. Das älteste Industrieunternehmen Europas wäre fast Geschichte gewesen. Dem Wirken des Betriebsrats rund um den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden Fred Behr ist es zu verdanken, dass der über 650-jährige Traditionsbetrieb als Hüttenwerke Königsbronn (HWK) weiterbetrieben und viele Arbeitsplätze gesichert werden konnten.

Mit ihrer Nominierung setzte sich das Betriebsratsgremium gegen 90 weitere Bewerber durch und erhielt nun nicht nur den Deutschen Betriebsrätepreis in Silber, sondern für den starken Beitrag von Fred Behr auch den Publikumspreis des Deutschen Betriebsrätetages verliehen.

"Mehr Solidarität geht kaum."
Das Betriebsratsgremium habe gezeigt, dass man auch in scheinbar ausweglosen Situationen das Ruder herumreißen könne, wenn man zusammenstehe und Mitbestimmungsrechte aktiv umsetze, so Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, in ihrer Laudatio. Für sie sei dieser Preis deshalb auch ein politisches Zeichen dafür, wie unverzichtbar gute Betriebsräte in schwierigen Zeiten seien und dass Betriebsräte mehr Mitbestimmungsrechte brauchten.

"Wir freuen uns sehr! Die Kolleginnen und Kollegen haben diesen Preis mehr als verdient" gratuliert Ralf Willeck, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim den Preisträgern. Für ihn stehe nicht nur der Betriebsrat, sondern alle Beschäftigten der HWK für gelebte Solidarität. "Gerade in der aktuell schwierigen Zeit ist dieser Preis ein wichtiges Signal an Beschäftigte, dass man sich aktiv einbringen und das eigene Umfeld verändern kann."