Tarifrunde Textil

IG Metall

07.11.2014 Fast 2400 Teilnehmer an Aktionen - Legt ein Angebot vor!

Beschäftigte fordern endlich faires Angebot

Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie haben sich in Baden-Württemberg bis heute fast 2400 Beschäftigte aus rund 20 Betrieben an Protestaktionen beteiligt.

Die IG Metall fordert für die rund 100 000 Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld. Zudem werden verbindliche tarifliche Regelungen zur Altersteilzeit und zur Übernahme von Ausgebildeten angestrebt. Bei bisher zwei Verhandlungen sind die Arbeitgeber ein Angebot zur Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen schuldig geblieben. Auch bei den qualitativen Themen gab es bisher keine Annäherung.

Am 12. November treffen sich die Tarifvertragsparteien zur dritten Verhandlung in Münster in Nordrhein-Westfalen. "Die dritte Runde muss endlich sichtbare Fortschritte bringen", sagte Martin Sambeth, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg, nach einer Sitzung der Tarifkommission in Stuttgart.

Laut Sambeth ist die Stimmung in den Betrieben gut, "die Beschäftigten wollen endlich ein faires Angebot für alle drei Forderungen". Zuvor hatten vereinzelt Arbeitgeber versucht, mit Aushängen im Betrieb die Warnstreiks zu verhindern. "Davon lassen sich die Beschäftigten aber nicht einschüchtern", erklärte Sambeth.

Roland Lanzinger, Betriebsratsvorsitzender bei Hartmann in Heidenheim, zeigte sich "schockiert" über die Blockadehaltung der Arbeitgeber. "Damit treten sie die Interessen der Beschäftigten mit Füßen, obwohl diese entscheidend zur guten wirtschaftlichen Lage in der Branche beigetragen haben."

Die Proteste in Baden-Württemberg sind Teil einer ersten größeren Warnstreikwelle mit bisher mehr als 4500 Beteiligten in allen westdeutschen Tarifgebieten. Schwerpunkte in Baden-Württemberg sind Südbaden und die Ostalb, die Aktionen laufen noch bis einschließlich 11. November.

Letzte Änderung: 10.11.2014