Elterngeld Plus

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19.09.2014 Mehr Flexibilität für arbeitende Eltern

Das vom Bundeskabinett verabschiedete Elterngeld Plus bietet viele Vorteile für berufstätige Eltern. Beispielsweise macht es eine schnelle Rückkehr in den Job attraktiver und fördert die partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit. Ein Schritt hin zu einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die Geburt eines Kindes ändert das Miteinander in einer Famlie grundlegend. Neben Zuwendung braucht das Baby vor allem viel Zeit mit seinen Eltern. Mit dem nun verabschiedeten Elterngeld Plus wird die Möglichkeit eröffnet, Arbeit und Privatleben besser miteinander vereinbaren zu können.

Bislang gab es das Elterngeld. Um Eltern mehr Freiraum zu verschaffen, damit sie flexibler auf die neue Situation reagieren können, wird bis zu 14 Monate lang grundsätzlich 65 Prozent des letzten Nettolohns, maximal 1800 Euro im Monat, gezahlt. Das ist für viele Eltern attraktiv, doch Teilzeitarbeit lohnte sich bisher nicht, weil das Einkommen mit dem Elterngeld verrechnet wurde. Das nun beschlossene Elterngeld Plus hat vor allem Vorteile für Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes wieder rasch zurück an ihren Arbeitsplatz wollen. Mit der neuen Regelung wird die finanzielle Unterstützung gestreckt: Mütter und Väter können dann Elterngeld Plus beziehen, gleichzeitig Teilzeit arbeiten - und büßen nichts vom Elterngeld ein.

Die neue Reform soll am 1. Juni 2015 in Kraft treten. Eltern, deren Kind ab diesem Tag geboren wurde, könnten dann insgesamt mehr Geld zur Verfügung haben und es flexibler verteilen. Christiane Benner, IG Metall-Vorstandsmitglied und für Gleichstellung zuständig, begrüßt den Kabinettsbeschluss: "Mit dem Elterngeld Plus wird jetzt ein erster wichtiger Schritt gemacht. Mütter und Väter können sich partnerschaftlich die Elternzeit teilen und entstehende Einkommenslücken ausgleichen".

24 Monate Unterstützung erhalten

Zudem besteht länger Anspruch auf die finanzielle Untertützung. Wer Elterngeld Plus beantragt, könnte 24 Monate Geld bekommen: Statt für einen Monat Elterngeld zu beziehen, sollen Eltern nun für zwei Monate Elterngeld Plus bekommen. Diese Unterstützung beträgt jedoch höchstens die Hälfte des klassischen Elterngeldes. Die Grenze von 30 Wochenstunden darf dabei nicht überschritten werden.

Auch eine partnerschaftliche Aufteilung wird belohnt: Wenn beide Eltern gleichzeitig zwischen 25 und 30 Wochenstunden im Monat arbeiten, erhalten sie zusätzlich einen Partnerschaftsbonus für vier aufeinanderfolgende Monate. Das wird sich auch positiv auf die Unternehmenskulturen auswirken. Denn damit ist es attraktiver, dass beide Elternteile sich Zeit für den Nachwuchs nehmen können, konstatiert Christiane Benner. Doch sie sieht noch Handlungsbedarf: "Wichtig ist jedoch, dass das Modell flankiert wird mit ausreichenden und qualitativ guten Betreuungsstrukturen", sagt die Gewerkschafterin.

Dazu soll die Elternzeit flexibler werden. Von den 36 Monaten, die Vätern und Müttern zustehen, können bis zu 24 Monate auch zwischen dem dritten Geburtstag und dem vollendeten achten Lebensjahr des Kindes genommen werden - ohne die Zustimmung des Arbeitgebers.

Letzte Änderung: 10.09.2014