Gegen Rassismus
Wer Rassismus nachhaltig bekämpfen will, muss sich trauen, die bestehenden Verhältnisse offen zu benennen: Rassismus ist kein weit entferntes Phänomen, sondern alltägliche Realität. Vor der anstehenden Europawahl macht die IG Metall am Freitag, dem Tag gegen Rassismus, auf rechtspopulistische Gefahren aufmerksam.
Rassismus beginnt in den Köpfen der Menschen, wirkt in den Strukturen und Institutionen unserer Gesellschaft und dient gewaltbereiten Feinden der Demokratie als Legitimation für ihre menschenverachtenden Taten. Wer Rassismus nachhaltig überwinden will, muss anerkennen statt ausgrenzen. Es gilt die Vielfalt der Gesellschaft als Bereicherung zu begreifen.
"In vielen Betrieben bei uns in der Region wird kulturelle Vielfalt als Bereicherung gesehen und das muss so bleiben", sagt Hans-Jörg Napravnik, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim und hier für den
Arbeitskreis Migration zuständig. Dennoch befürchtet der Gewerkschafter, dass rechtspopulistische Gedanken weit in der Gesellschaft verbreitet sind. "Problematisch wird es, wenn etablierte Parteien wie die CSU diese Parolen
aufgreifen und verbreiten."
Im Zuge der Europawahl könnte dieses Meinungsbild weiter an Zuspruch gewinnen. Die Gefahr einer rechtsgerichteten Wende sei da, denn in vielen europäischen Ländern stießen rechtspopulistische Parteien auf hohe
Resonanz, z.B. in Frankreich, Österreich oder Ungarn.
Mit einem Infostand auf dem Eugen-Jaekle-Platz macht der Arbeitskreis Migration der IG Metall am Freitag auf die Gefahr von Extremismus und Radikalisierung aufmerksam. Im Vorfeld der Europawahl sammelten die Gewerkschafter ca. 200 Unterschriften, die dem Präsidenten des europäischen Parlaments übergeben werden.
"Die Menschenrechte sind die Grundlage unserer Gesellschaft und diese werden wir verteidigen", so Willi Wolf, Gewerkschaftssekretär und Initiator der Aktion auf dem Eugen-Jaekle-Platz. Auch in einigen Betrieben werde es Aktionen geben. "Wir freuen uns aber über jeden weiteren Betrieb, der unsere Initiative "Respekt! Kein Platz für Rassismus" unterstützt und offen für Toleranz und Vielfalt eintreten will."
Letzte Änderung: 24.03.2014