Niemals Vergessen

Insgesamt 6 neue Stolpersteine, die an die Schicksale von Opfern der Nazi-Diktatur erinnern sollen, wurden vom Georg-Elser-Förderkreis letzte Woche in Heidenheim und Steinheim verlegt.

Für einen Stolperstein hat die IG Metall Heidenheim die Patenschaft übernommen. Anlässlich der Verlegung vor dem Haus in der Schnaitheimer Andreasstraße 21 erinnerte Ralf Willeck, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Heidenheim, an den Schnaitheimer August Joos.

August Joos, Jahrgang 1886, arbeitete seit 1909 als Eisen-Dreher bei der Firma Voith. Joos war aktiv bei den Naturfreunden und Mitglied des Metallarbeitervereins, dem Vorläufer der heutigen IG Metall.

Joos war als Arbeiter und Gewerkschafter schon wiederholt den Nazis als "unzuverlässiger" Volksgenosse aufgefallen. Als er sich im November 43 bei Voith über die Aussichtslosigkeit des Krieges äußerte wurde ihm dies zum Verhängnis. Joos wurde vom damaligen sogenannten "Abwehrbeauftragten" der Firma Voith wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung bei der Gestapo zur Anzeige gebracht.

Die Folge davon war, dass Joos im April 1944 zu insgesamt 4 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Nach einer Odyssee durch verschiedene Gefängnisse und KZs landete Joos am 15 Februar letztendlich im Konzentrationslager Dessau-Rosslau wo er nach Aussagen von Mitgefangenen völlig entkräftet und unterernährt am Donnerstag den 22. Februar 1945 im Alter von erst 58 Jahren verstarb.

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Neben Vertretern der Fördervereins und der IG Metall, nahmen auch Oberbürgermeister Bernhard Ilg sowie zahlreiche Schnaitheimer Anwohner an der Verlegung des Stolpersteins für August Joos teil.