Warnstreik bei Gardena
Ende Dezember war der Tarifvertrag der Holz- und Kunststoffindustrie ausgelaufen - und damit auch die Friedenspflicht. Seitdem stecken die Tarifparteien in Verhandlungen fest. Ein Lohnplus von 5 Prozent und 60 Euro mehr für alle Auszubildenden, das ist die Forderung der IG Metall in der Holz- und Kunststoffindustrie. In der zweiten Verhandlungsrunde boten die Arbeitgebervertreter vier Nullmonate, einen Einmalbetrag in Höhe von 200 Euro für die Monate Mai bis August und ab September einen prozentualen Aufschlag von 2 Prozent auf das Monatsentgelt. Im Gegenzug sollen Neueingestellte auf tariflich festgelegte Leistungszulagen verzichten. Kein annehmbares Angebot, findet die Arbeitnehmerseite, und läutet mit bundesweiten Warnstreiks die nächste Runde ein.
Auch bei Gardena in Heuchlingen kam trotz des kalten Wetters fast die ganze Mannschaft zu einem Warnstreik vor den Werkstoren zusammen und legte die Produktion lahm. "Das Angebot ist schlicht eine Frechheit, weil es noch nicht mal die Inflationsrate ausgleicht", ruft Ralf Willeck, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim, den Streikenden zu. Der Holz- und Kunststoffbranche gehe es gut, die Aussichten seien positiv. "Husquarna erwartet von ihrer Tochter Gardena eine Rendite von 15 Prozent. Wenn aber diejenigen, die diese Gewinne erwirtschaften, einen kleinen Teil vom Kuchen abhaben wollen, dann gibt es dicke Backen", so Willeck und droht mit weiteren Demonstrationen. Sollte die Arbeitgeberseite morgen in der nächsten Tarifrunde kein besseres Angebot machen, so werde man den Druck erhöhen.
Letzte Änderung: 19.02.2013