Türkischer Generalkonsul war zu Besuch

Generalkonsul Türker Ari war heute zu Besuch bei der IG Metall Heidenheim und stellte sein Wirken dem Migrationsausschuss vor. Den Schlüssel zur Verständigung zwischen der deutschen und türkischen Kultur sieht er in Erziehung und Bildung. Gewerkschaften spielten dabei eine große Rolle, deshalb suche er den Austausch, so Ari.
Seit knapp drei Jahren ist Ari Türker Generalkonsul, also Chef des türkischen Konsulats in Stuttgart. Längst versteht sich das Konsulat aber nicht mehr nur als Ansprechpartner für Reisedokumente und Visa, sondern zielt auch darauf ab, die Lebensbedingungen der türkischen Gemeinschaft in Deutschland zu verbessern.
Als Schwerpunkt seiner Aufgaben bezeichnet Türker Ari die deutsch-türkischen Distanzen abzubauen und die Beteiligungschancen von Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund zu erhöhen. Der Schlüssel dazu liege in der fortwährenden Bildung und Ausbildung der Menschen. Auch das Erlernen der deutschen Sprache sei dabei ein essentieller Aspekt. Dabei dürfe aber die eigene Identität nicht vernachlässigt werden.
Noch immer finden sich wesentlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Anlerntätigkeiten wieder, dadurch sind sie überproportional stark von Arbeitslosigkeit betroffen. "Auch wir sehen Bildung als Voraussetzung für gute Arbeit und gutes Leben", bekräftigt Ralf Willeck, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim.
"Ich setze mich für eine aktive und dynamische Gesellschaft ein, in die sich jeder einbringen muss, um somit für die Gesellschaft einen Mehrwert zu schaffen", so Generalkonsul Ari. " Hierbei unterstützen wir als Generalkonsulat verschiedene Projekte und fördern den Austausch zwischen Institutionen und der türkischen Gemeinde." So wurde vom Generalkonsulat beispielsweise die parlamentarische Freundschaftsgruppe gegründet, über die Themen der türkischen Gemeinde in Institutionen getragen werden. Des Weiteren unterstützt das Generalkonsulat Initiativen zur Erreichung der doppelten Staatsbürger-schaft für türkische Migranten.
Auch der zweite Bevollmächtigte der IG Metall Heidenheim Hans-Jörg Napravnik stimmt diesem Ansinnen zu: "Die IG Metall fordert die doppelte Staatsbürgerschaft seit vielen Jahren, weil die Entscheidung für eine Staatsbürgerschaft immer mit Problemen und Nachteilen für den Einzelnen verbunden ist."
Die doppelte Staatsbürgerschaft sei aber nur ein Baustein von vielen, meint der Generalkonsul. Wer eine offene Gesellschaft wolle, müsse bereits bei den Kindern ansetzen. "Jedes Kind soll fühlen, dass es wichtig ist und dass es gleichberechtigt ist. Nur wer selbstbewusst ist, kann sich und andere akzeptieren", so Generalkonsul Ari.
Der Migrationsausschuss der IG Metall Heidenheim wie auch das Generalkonsulat wollen weiterhin in Kontakt bleiben und streben ein gemeinsames Projekt zum Thema deutsch-türkischer Gewerkschaftsarbeit an.
Letzte Änderung: 12.02.2013