Operation Übernahme zahlt sich aus
Azubis der Metall- und Elektroindustrie, die ab diesem Jahr ihre Ausbildung erfolgreich beenden, haben grundsätzlich einen Anspruch auf unbefristete Übernahme.
Seit 2009 forderte die IG Metall mit ihrer Kampagne "Operation Übernahme" eine unbefristete Übernahme für Azubis der Metall- und Elektrobranche. In Zeiten von Fachkräftemangel, beginnenden demographischen Veränderungen und einer stabilen Binnenwirtschaft konnte diese Forderung letztes Jahr in den Tarifverhandlungen umgesetzt werden.
Der neue Tarifvertrag trägt erste Früchte - auch in Heidenheim
Die gewerkschaftlichen Bemühungen, insbesondere der IG Metall Jugend, zahlt sich bereits aus. Wurde 2012 nur knapp jeder dritte Azubi nach Ausbildungsende unbefristet eingestellt, so sind es dieses Jahr mit 68 Prozent schon mehr als doppelt so viele. Die Zahl der befristet übernommenen Auslerner sank im selben Zeitraum von 58 Prozent auf 21 Prozent. Auch im Landkreis Heidenheim steigt die Zahl der unbefristeten Übernahmen, wenn auch nicht ganz so stark wie im restlichen Baden-Württemberg.
Nach Auswertung der IG Metall Heidenheim wird jeder zweite Auslerner unbefristet übernommen, 45 Prozent erhalten eine befristete Stelle. Lediglich fünf Prozent aller ausgelernten Azubis in Heidenheim werden nicht übernommen. Damit ist die Übernahmesituation der Metall- und Elektroindustrie in Heidenheim relativ gut, denn im restlichen Ländle verbleibt jeder zehnte Auslerner ohne Übernahme.
Wer A sagt, muss auch B sagen
Die IG Metall ist mit diesem Ergebnis äußerst zufrieden und geht davon aus, dass sich dieser Trend langfristig fortsetzen wird. "Unternehmen können nicht einerseits über Fachkräftemangel klagen und andererseits jungen Menschen eine langfristige Perspektive verwehren", sagt Maja Reusch, Jugendsekretärin der IG Metall Heidenheim. "Die Heidenheimer Wirtschaft tut gut daran, den Nachwuchs schon heute an sich zu binden"
Die demographische Entwicklung macht sich nämlich allmählich in der Region bemerkbar. Wie die Agentur für Arbeit Ostwürttemberg unlängst bekannt gab, mussten letztes Jahr erstmals viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, weil es schlicht zu wenige Bewerber gab.
Letzte Änderung: 24.01.2013