Ausgequetscht wie eine Zitrone
Flexibel bis zur Erschöpfung
In der flexiblen Arbeitswelt ist es um die Gesundheit der Beschäftigten schlecht bestellt. Sie werden immer öfter krank. Dieser Befund des neuen Fehlzeiten-Reports der AOK bestätigt Warnungen vor den Risiken einer flexiblen Arbeitswelt.
Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Telearbeit, Smartphone und Laptops ermöglichen vielen Beschäftigten ein Höchstmaß an Flexibilität und Erreichbarkeit. Wechselnde Arbeitsorte und lange Anfahrtswege zur Arbeit fordern Beschäftigten viel ab.
Alarmierender Befund
Die Flexibilisierung der Arbeitswelt bringt die Beschäftigten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dies zeigt der neue Fehlzeiten-Report der AOK. 20 Prozent der Befragten berichten von Erschöpfung und dem Problem, in der Freizeit nicht abschalten zu können.
Jeder zweite Beschäftigte hat mit seinem Arbeitgeber eine Absprache getroffen, auch außerhalb der regulären Arbeitszeit erreichbar zu sein - mit weitreichenden Konsequenzen für die Gesundheit.
Regulierte Flexibilität
Die Entgrenzung von Arbeit und Freizeit schlägt den Menschen auf Leib und Seele. Die AOK-Daten belegen, dass die Anzahl derer die aufgrund einer psychischen Erkrankung in Behandlung sind, von 2004 bis 2011 um 40 Prozent gestiegen ist.
Die Faktenlage lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Der Wandel der Arbeitswelt muss aktiv im Sinne der Beschäftigten gestaltet werden. Die IG Metall fordert daher eine "regulierte Flexibilität", die sich am Leitbild "Gute Arbeit" orientiert.
Letzte Änderung: 18.09.2012