Hochqualifizierte und IT-Fachleute

Permanenter Zeitdruck und unrealistische Terminvorgaben. Gerade für Ingenieure und IT-Experten rückt die Arbeit immer mehr an die Randzeiten des Tages. Die Folge: Dauerstress und ausufernde Arbeitszeiten lassen die
Betroffenen kaum noch zur Ruhe kommen.
Zwölf Stunden am Tag ohne Pause, von einem Meeting ins nächste, Erreichbarkeit auch am Wochenende: Für viele Beschäftigte im Engineeringbereich ist das der Normalzustand. Dass unter solchen Arbeitsbedingungen viele erschöpft, ausgepowert oder ständig überdreht sind, ist nicht verwunderlich.
Ausufern bis in die Freizeit
Ganz extrem wird es für Arbeitnehmer, wenn sie auf Dienstreise oder länger beruflich im Ausland sind. Wer irgendwo in der Wüste ein Zementwerk hochzieht, wo es kaum Freizeitangebote gibt, der arbeitet dann oft viel länger als tarifvertraglich vorgesehen. Das betrifft vor allem viele Ingenieure, die beim ausländischen Kunden im Einsatz sind. Geleistete Arbeitszeiten werden oftmals nicht abgegolten.
Betriebsräte können bei solchen Fällen vorbeugen und das Ausufern von Arbeitszeiten verhindern. Bei der ThyssenKrupp-Tochter Polysius etwa hat der Betriebsrat eine entsprechende Betriebsvereinbarung für Beschäftigte im Auslandseinsatz abgeschlossen.
Globaler Wettbewerb
Einige der Arbeitgeber glauben, im Wettbewerb um die niedrigsten Kosten mit unmenschlichen Arbeitszeiten und Dumpingentgelten gewinnen zu können. Doch Qualität hat seinen Preis. Die Firmen können nicht einerseits die Ansprüche an Qualifikation, Produktion und Produktpalette ständig steigern und andererseits die Beschäftigten zu niedrigen Gehältern und miserablen Arbeitsbedingungen abspeisen.
Besser statt billiger
Die IG Metall will den Verfall von Arbeitszeiten stoppen und den Arbeitnehmern mehr Zeitsouveränität verschaffen. Damit sie Zeit haben für sich, für Familie, Weiterbildung oder einfach zum Ausspannen.
Zwar können in Tarifverträgen nur die Rahmenbedingungen gesetzt werden, doch die IG Metall arbeitet daran. Gemeinsam mit Beschäftigten und Betriebsräten kann sie die Arbeitsbedingungen wirksam verbessern sowie Themen, wie Innovationen und Nachhaltigkeit angehen.
Letzte Änderung: 14.08.2012