30 Millionen mehr Einkommen
30 Millionen mehr Einkommen für Beschäftigte vor Ort
Tarifabschluss 2012 - Gut für Land und Leute
So die Wertung von Ralf Willeck, dem Ende April neu gewählten Chef der lokalen IG Metall, zu den aktuellen Tarifabschlüssen der Gewerkschaft in Baden-Württemberg.
"Fast 30 Millionen Euro zusätzlich fließen in den nächsten 12 Monaten den rund 18.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie, sowie dem KFZ-Handwerk im Kreis Heidenheim in die Taschen" rechnet Willeck vor. Die staatliche Summe setzt sich zusammen aus den aktuellen Tarifabschlüssen der Metall- und Elektroindustrie mit 4,3 Prozent mehr Entgelt, rückwirkend zum 1. Mai und dem Abschluss im KFZ-Handwerk mit 4,0 Prozent zum 1. Juni 2012.
Im Schnitt bedeutet das pro Beschäftigten ein Lohnplus von 1.700 Euro Brutto, gerechnet auf die Laufzeit der Tarifverträge bis 2013. "Davon profitiert auch der gesamte Landkreis, da jede Gemeinde einen Anteil aus der Einkommensteuer erhält." so Willeck. Nicht zu vergessen sind die Sozialsysteme, die ja ebenfalls an jeder Lohnerhöhung teilhaben. "Allein für Kranken-, Rentenversicherung & Co. bringen die Tarifabschlüsse der IG Metall rund 1 Million Mehreinnahmen - pro Monat!" rechnet Willeck vor.
Mehr in der Tasche der Leute bedeutet in der Regel auch eine zusätzliche Konsumnachfrage, von der sicher auch der örtliche Einzelhandel profitieren kann, wenn Angebot und Service stimmen. Im Übrigen können diese Summen durchaus bezahlt werden, weil die Gewinnsituation in den Betrieben im Jahr 2011 gut bis, sehr gut war. In den jetzt abgeschlossenen Bilanzen stehen in der Regel staatlich Gewinne, so die Einschätzung des Gewerkschafters.
Als zweiter Baustein des Tarifabschlusses konnte, neben den ordentlichen Einkommensverbesserungen, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden vereinbart werden. Hiervon kann in Zukunft nur noch abgewichen werden, wenn Überbedarf ausgebildet wurde, persönliche Gründe bei Auszubildenden, oder akute Beschäftigungsprobleme im Betrieb vorliegen.
Als Dritte Komponente, der diesjährigen Verhandlungsrunde, wurde eine verbesserte Mitbestimmung für Betriebsräte beim Einsatz von Leiharbeiten im Betrieb durchgesetzt. "Besonders wichtig" so Willeck "ist das ab November für Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie ein Branchenzuschlag gezahlt werden muss."
Das macht je nach Lohngruppe und Einsatzdauer zwischen 186 EUR und 1380 EUR monatlich aus und ist aus Sicht der IG Metall ein wichtiger Schritt hin zum sogenannten Equal Pay (Grundsatz: Gleiche Arbeit = Gleich Bezahlung). In Zahlen bedeuten dieser Branchenzuschläge für Leiharbeiter in der M+E Industrie einen Einkommenszuwachs von bis zu 50 % im Monat, so Willeck. Das Fazit des obersten lokalen Gewerkschafters lautet daher - Der Tarifabschluss ist gut für Land und Leute!
Letzte Änderung: 10.06.2012