Erschreckende Studie der OECD

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15.02.2012 Arm und Reich - Einkommen driften immer stärker auseinander

Arm und Reich

In Deutschland wächst die Einkommenskluft zwischen Arm und Reich besonders stark. Die Armen werden ärmer, die Reichen werden reicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der OECD. Dafür sei vor allem die Entwicklung der Löhne verantwortlich. Außerdem gebe es immer mehr Teilzeitarbeit und befristete Verträge.

Die Ungleichheit ist vor allem in Deutschland gewachsen. Die Gutverdienenden bekommen hier im Schnitt etwa acht Mal so viel Geld wie die Geringverdiener. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Leute nur noch im Niedriglohnsektor Jobs finden. Selbst dort können sie weniger arbeiten und verdienen als früher.


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Verteilung der Arbeitsstunden

Zum Teil es an der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden. Im Niedriglohnsektor wurde vor 20 Jahren noch durchschnittlich 1000 Stunden im Jahr geleistet. Das sei gefallen auf nur noch 900 Stunden im Jahr, während die Besserverdienenden eine deutliche Steigerung auf rund 2200 Stunden im Jahr haben. Auch daran erkennt man, dass es eine stärkere Polarisierung zwischen arm und reich gibt.

Zunahme von Teilzeitarbeit

Dazu kommt, dass immer mehr Menschen in Teilzeitbeschäftigungen arbeiten. Vor allem Frauen haben dadurch zwar Zugang zum Arbeitsmarkt, was die OECD positiv beurteilt. Gleichzeitig können sie aber in Deutschland wegen unzureichender Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oft nicht in die Vollzeit-Jobs aufsteigen, die dementsprechend bessere Einkommensmöglichkeiten bieten würden.

Nicht an Bildung sparen

Die Organisation rät, auf keinen Fall trotz Krise bei der Ausbildung zu sparen. Nur gute Bildung, von Kindheit an bis hin zur Weiterbildung im Berufsleben, bringe der Bevölkerung auf Dauer gute Jobs und Einkommen. Gute Bildung ist der einzige Faktor der sowohl die Beschäftigung erhöhen kann, als auch bessere Einkommen schaffen kann.


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Umverteilung über Steuereinnahmen

Die Umverteilung über Steuereinnahmen kann nur wenig ausgleichen, auch weil die Leistungsfähigkeit des Staates in den letzten zwei Jahrzehneten geschwächt wurde. Deshalb müssen Maßnahmen gegen Steuerflucht verstärkt werden, sowie die Abschaffung von Steuererleichterungen für Besserverdienende oder der Ausbau von Abgaben auf Vermögen und Grundbesitz.

Trotzdem sind staatliche Transferzahlungen aktuell wichtiger als je zuvor, um die Verluste für Menschen mit niedrigem Einkommen auszugleichen. Die Regierungen können und sollten etwas gegen die Ungleichheit tun, so die OECD.

Mittelklasse gefährdet

Wenn sich die Mittelklasse gefährdet fühle und sage, sie habe keine Zukunft mehr, dann nehme auch deren Bereitschaft ab, Steuern zu zahlen und zur Umverteilung beizutragen. Dies ist eine ganz gefährliche Tendenz, die sofort gestoppt werden muss, so das Fazit der Studie.

Anhang:

Komplette Studie der OECD als PDF zum downloaden

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Letzte Änderung: 09.02.2012