Aufatmen bei Ziegler in Giengen

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19.09.2011 Positive Signale auf Betriebsversammlung. Insolvenzverwalter und IG Metall sind zuversichtlich.

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  • Zukunft und Perspektive für Ziegler

Sowohl Insolvenzverwalter, wie auch IG Metall Heidenheim sehen rund vier Wochen nach der Insolvenzanmeldung die Zukunft für Ziegler positiv.

Am vergangenen Freitag gab es bei der ersten Betriebsversammlung, seit dem Rückzug der Familie Ziegler aus der Geschäftsleitung, durchaus erfreuliche Nachrichten für die Mitarbeiter.

So sei es gelungen, sowohl die Kunden, als auch die Lieferanten zu beruhigen. Diese waren, verständlicherweise, ebenso wie die Belegschaft, von der Insolvenzanmeldung am 16. August durch Achim Ziegler überrascht und verärgert worden.

  • Löhne und Gehälter gesichert

Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters sind die Löhne und Gehälter der rund 650 Beschäftigten gesichert. Ebenso seien die Zahlung der Betriebsrenten, für die ehemaligen "Ziegelianer", durch den Pensionsicherungsverein gewährleistet.

Sichergestellt sei auch, dass die Lieferanten aktuell ihr Geld bekommen und somit alle vorhandenen Aufträge, zwar teilweise mit geringer Verzögerung, aber insgesamt ordnungsgemäß abgearbeitet werden können.

Aktuell gibt es zwar noch den einen oder anderen Lieferengpass, aber auch dies sei in den nächsten Wochen zu bewältigen, so die Insolvenzverwaltung.

  • Alte und neue Aufträge

Besonders erfreulich war es für die Zieglermannschaft, dass es nicht nur gelungen sei, bestehende Aufträge zu sichern, sondern das bereits neue Aufträge vorliegen.

Die Kunden seien nach wie vor von dem Qualitätsprodukt "Made in Giengen" überzeugt und wollen auch weiterhin kaufen. Dies sei in klarer Vertrauensbeweis in die gute Arbeit der Mannschaft, als auch in die neue Firmenleitung.

Das Vertrauen der Kunden hatte in der Vergangenheit durch illegale Preisabsprachen und durch die überraschende Insolvenz schwer gelitten. Hinzu kommt, dass anscheinend gegen die ehemaligen Geschäftsführer zwischenzeitlich auch noch Strafanzeigen wegen Betrug und Bestechnung vorliegen sollen.

  • Blick nach Vorne

Diese Vergangheit wolle man so schnell wie möglich hinter sich lassen. "Unser Blick muss in die Zukunft gehen" so die klare Botschaft, da man in allen Kennzahlen, trotz des durch die Insolvenz ausgelösten zeitweiligen Chaos, im "grünen" Bereich liege und dadurch gute Chancen bestehen das Insolvenzverfahren positive zu überstehen.

Dies bestätigte auch der Vertreter der IG Metall Heidenheim, Rudi Neidlein, der den Betriebsrat als Insolvenzfachmann aktuell betreut und im zukünftigen Gläubigerausschuss, neben den Banken, die Forderungen der Arbeitnehmer vertreten wird.

Letzte Änderung: 19.09.2011