HDH-Betriebe starten mit Warnstreiks
Die Positionen der Tarifvertragsparteien liegen noch weit auseinander.
Um für die kommende Verhandlungen am 12.11.2024 den Druck zu erhöhen, starteten heute, nach bereits stattgefundenen
Frühschlussaktionen aller Metall- und Elektrobetriebe im Landkreis am 31.10.2024, die Warnstreiks.
Um 12:30 Uhr startete ein Demo-Zug vom Konzerthaus hin zur Levillain-Anlage. In der Kundgebung dort berichtete der 1. Bevollmächtigte, Tobias Bucher, über den aktuellen Stand der Verhandlungen. In Summe hätten sich seit
Beginn der Warnstreiks alleine in Baden-Württembergmehr als 100.000 Beschäftigte beteiligt. Dies sei ein deutliches, aber auch wichtiges Signal an die Arbeitgeber, dass die Beschäftigten hinter der Forderung der IG Metall
stehen.
Dalibor Vuksic, freigestellter Betriebsrat bei Voith und Sprecher der Sparte Turbo, gab einen Abriss über die Pläne bei Voith.
Der Tech-Konzern prüfe derzeit, den Verkauf der Sparte Commercial Vehicles, also den Bereich, in dem unter anderem Technologien für Elektromobilität entwickelt werden. Betroffen wären von diesem Schritt ca. 350
Beschäftigte. Derzeit ist man im Brainstorming, wie die Arbeitnehmervertreter mit dieser Situation umgehen. Er bekräftigte die Notwendigkeit eine Lohnerhöhung, um Fachkräfte zu sichern und den privaten Konsum und
somit die Konjunktur, anzuschieben.
Thomas Schmid, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei ams OSRAM berichtete davon, dass das Management beabsichtigt, weiter 85 Beschäftigte am Standort in Herbrechtingen abzubauen. Wenn dieser Schritt tatsächlich vollzogen wird, werden in Herbrechtingen dann nur noch weniger als 500 Menschen beschäftigt sein. Die Arbeitnehmervertreter machen sich Sorgen, wie es am Standort weitergeht. Nichtsdestotrotz, sind nicht die Lohnkosten die Ursache der Situation, da der Standort hochautomatisiert ist. Vielmehr sind die Gründe an der anhaltenden Konjunkturflaute und dem schwächelnden Absatz in der Automobilindustrie zu suchen. Die Beschäftigten sind nach wie vor mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten konfrontiert und benötigen eine spürbare Entgelterhöhung.
Sollte in der Verhandlung am 12.11.2024 kein Ergebnis erzielt werden, wird die IG Metall die nächste Eskalationsstufe einläuten.
Die Teilnehmenden bekräftigte mit lauten Schreien und Pfeifen ihre Bereitschaft, den Tarifkonflikt im Sinne der Beschäftigten zu lösen und für ein gutes Ergebnis zu kämpfen.
Letzte Änderung: 08.11.2024