Tarifbindung zahlt sich aus

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08.03.2024 * Frauen verdienen in tarifgebundenen Unternehmen mehr * IG Metall macht sich stark für mehr Gleichstellung und gute Arbeitsbedingungen * Aufruf zur Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni 2024

Stuttgart. Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für die IG Metall anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März zeigt: In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie (M+E) verdienen Frauen mehr als in nicht-tarifgebundenen. Demnach ist die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in diesen Betrieben deutlich kleiner. Mit 11 Prozent liegt sie sieben Prozentpunkte unter den nicht-tarifgebundenen Betrieben, wo die Entgeltlücke 18 Prozent beträgt.

Tarifverträge sorgen aber nicht nur für eine geringere Entgeltlücke, sondern auch für gerechtere Entgelte, wovon besonders Frauen profitieren. So verdienen sie mit Tarifvertrag in der M+E-Industrie pro Stunde 9,65 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag. Im Durchschnitt sind das monatlich 1.400 Euro mehr im Portemonnaie.

Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, sagt dazu: "Das Ergebnis der Sonderauswertung zeigt wieder einmal, wie wichtig und unerlässlich Tarifverträge sind. Nur mit ihnen gibt es eine gerechte Bezahlung, insbesondere für Frauen. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels können wir es uns nicht leisten, dass Frauen immer noch schlechter bezahlt werden als Männer. Deshalb setzen wir uns intensiv mit Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen für gute Arbeitsbedingungen und Gleichstellung ein."

Anlässlich der am 9. Juni 2024 stattfindenden Europawahl und Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern bemerkt die Gewerkschafterin zudem, dass Frauenrechte nicht als selbstverständlich erachtet werden dürften. "Angesichts zunehmender populistischer, antidemokratischer, antifeministischer und zugleich europafeindlicher Tendenzen in den EU-Ländern, geraten Demokratie und Frauenrechte immer stärker unter Druck. Wir müssen jetzt ein starkes Zeichen setzen und die demokratischen Kräfte stärken. Denn jede und jeder kann Europa durch die eigene Stimme mitgestalten und verändern."

Letzte Änderung: 08.03.2024