In der aktuell laufenden Tarifrunde der Textil- und Bekleidungsindustrie ging am 15. März 2023 die 3. Verhandlungsrunde, nach zähen Gesprächen und einem minimal besseren Angebot, zu Ende.
Die Arbeitgeber warfen den Gewerkschaften weiter Realitätsverlust vor und drohten mit der Gefahr der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Statt der geforderten tabellenwirksamen Entgelterhöhung von 8 Prozent für 12 Monate, bieten sie jetzt 4 Prozent ab Oktober diesen Jahres und 2,5 Prozent ab Oktober 2024. Die angebotene Inflationsausgleichsprämie bleibt unverändert: 1000 Euro im April 2023 und 500 Euro im April 2024. Die Laufzeit soll jetzt 26 Monate betragen.

Auf die Mindestforderung von 200 Euro oder auch die Forderung nach der (verbesserten) Fortführung der Altersteilzeit gingen die Arbeitgeber nicht ein.
Wir stellen fest, es braucht deutlich mehr Druck!

Seit dem 16. März sind bundesweit zahlreiche Warnstreiks erfolgt. Auch Beschäftigte aus Betrieben, die sich bisher nie in die Tarifrunde eingebracht haben, machten ihrem Frust Luft und beteiligten sich erstmals am Warnstreik!

Am Mittwoch, dem 29.03.2023 ruft die IG Metall Heidenheim zu einem Demozug mit anschließender Kundgebung auf. Der Demozug startet um 12:15 Uhr an der Firma Vereinigte Filzfabriken, vorbei an der Firma Steiff hin zum Marktplatz der Stadt Giengen. Dort wird es ab 13:00 Uhr eine zentrale Kundgebung geben, an der auch der Verhandlungsführer für Baden-Württemberg, Ivan Curkovic, anwesend sein wird.
Aufgerufen sind die Beschäftigten der Betriebe Paul Hartmann AG, Carl Stahl, zwissTEX, Vereinigte Filzfabriken und Margarete Steiff.
"Die Beschäftigten der Albert Ziegler GmbH beziehen wir in diesen Verhandlungen bewusst nicht in die Tarifrunde ein, da der Cyberangriff das Unternehmen ohnehin vor große Herausforderungen gestellt hat. Dies zeigt einmal mehr, dass die IG Metall die schwierige Situation des Betriebes anerkennt und mit Bedacht handelt", so Tobias Bucher, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim.