Es braucht mehr Druck!

Druck

08.11.2022 08.11.2022 Tarifrunde Metall- und Elektro: Keine belastbaren Verbesserungen erkennbar - Es braucht mehr Druck!

  • Zitzelsberger: "Spätestens bis zur nächsten Verhandlung muss nicht nur ein weiteres Angebot, sondern müssen konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen. Die Uhr tickt!"
  • Verhandlungen werden am 17. November fortgesetzt

Böblingen. Die 4. Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist nach vier Stunden ohne Bewegung zu Ende gegangen. Roman Zitzelsberger, Verhandlungsführer und IG Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg: "Zwar haben die Arbeitgeber weitere mögliche Optionen und Angebote in Aussicht gestellt, ohne diese näher zu benennen, es sind aber keine belastbaren Verbesserungen zu erkennen. Damit ist klar: Die Uhr tickt. Und es braucht mehr Druck. Denn eines ist klar: Wir brauchen zwingend eine nachhaltige dauerhafte Entgelterhöhung." Nun gehe es darum, weiter Druck zu machen und eine Lösung Mitte November anzustreben.

Zitzelsberger betont: "Spätestens bis zur nächsten Verhandlung muss nicht nur ein weiteres Angebot, sondern es müssen konkrete Lösungen auf dem Tisch liegen." Ansonsten sei eine weitere Zuspitzung des Arbeitskampfes über Warnstreiks hinaus sehr wahrscheinlich. Die Verhandlungspartner haben sich auf den 17. November 2022 als nächsten Verhandlungstermin verständigt.

Rund 96.000 Beschäftigte beteiligen sich an Warnstreiks
Am heutigen Dienstag beteiligten sich 28.750 Beschäftigte aus 38 Betrieben an zeitweisen Arbeitsniederlegungen. Auf dem Marktplatz in Neckarsulm versammelten sich 2500 Beschäftigte aus mehreren Betrieben zu einer Kundgebung. Bei Liebherr-Hydraulikbagger in Kirchdorf trafen sich 600 Metallerinnen und Metaller zum Tarif-Grillen in der Mittagszeit. In Wutöschingen (Landkreis Waldshut) haben bei den Aluminium-Werken 180 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. Zusätzlich beendeten unter anderem rund 19.000 Beschäftigte im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen über alle Schichten früher ihre Arbeit.

Seit Beginn der Warnstreikphase zeigten rund 96.000 Metallerinnen und Metaller Unterstützung für die Forderung der IG Metall, seit Mitte September haben rund 162.000 Kolleginnen und Kollegen Flagge gezeigt und haben an Aktionen im ganzen Land teilgenommen. Dazu gehören Frühschlussaktionen, Kundgebungen, Autokorsos und Menschenketten.

Zitzelsberger: "Die Aktionsbereitschaft der Metallerinnen und Metaller im ganzen Land ist enorm und hilft uns sehr am Verhandlungstisch. Dass die Kolleginnen und Kollegen die Arbeit niederlegen und für mehr Geld in der Tasche kämpfen, ist mindestens genauso wichtig wie die Verhandlungen selbst. Ein großes Dankeschön an alle!"
Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate.

Letzte Änderung: 08.11.2022