Vor knapp zwei Monaten hat die Paul Hartmann AG bekannt gegeben, dass die Produktionsstätte am Stammsitz in Heidenheim, die auf mehr als 200 Jahre Tradition zurückblickt, geschlossen und nach Polen verlagert werden soll. Betroffen von der geplanten Maßnahme sind nach Angaben des Arbeitgebers rund 120 Arbeitsplätze.

Grund für die Verlagerung sei, dass die Produktion in Heidenheim zu teuer ist und damit kein Geld für notwendige Investitionen erwirtschaftet werden kann. Nachdenklich stimmt diese Aussage, da bislang genau diese Produktion angeblich immer profitabel war?

Zur angeblichen wirtschaftlichen Notwendigkeit kommt hinzu, dass Hartmann auf der Aktionärsversammlung im April das Jahr 2020 als ein Rekordjahr in Umsatz und Ergebnis bezeichnete. Diese Nachricht erfreute insbesondere auch die Aktionäre der Paul Hartmann AG, schließlich erhöhte sich deren Dividende um stattliche 14 Prozent.

Zwischenzeitlich haben die Gespräche zwischen Arbeitgeber und dem Betriebsrat bezüglich der geplanten Schließung begonnen. Der Heidenheimer Betriebsrat wird durch die IG Metall und mit juristischen und wirtschaftlichen Sachverstand unterstützt.

Am Mittwoch, den 30. Juni 2021 tagt der Aufsichtsrat der Paul Hartmann AG in Heidenheim. Hierbei wird der Aufsichtsrat durch die Geschäftsführung sicherlich auch über den aktuellen Stand der Gespräche informiert. Betriebsrat und IG Metall wollen, dass auch die Betroffenen informiert wer-den.

Vor diesem Hintergrund wird ebenfalls am Mittwoch, beginnend um 12:30 Uhr, eine Kundgebung gegenüber der Hauptverwaltung der Paul Hartmann AG in Heidenheim stattfinden, in der genau zu diesem Zeitpunkt der Aufsichtsrat tagt.

Hierbei sollen die Betroffenen über den aktuellen Stand informiert werden und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gegeben werden, sich mit ihrer Kritik und ihrer Enttäuschung über diese Entscheidung von Hartmann, direkt an die Verantwortlichen zu wenden.

Zur Sicherheit der Veranstaltung und der Teilnehmer, wird zu diesem Zeitpunkt eine Teilsperrung der Paul-Hartmann-Straße durch die Polizei erfolgen. Hierdurch kann es über die Mittagzeit zu Verkehrsstörungen im Bereich der Paul-Hartmann-Straße zwischen Heidenheim und Mergelstetten kommen.

Neben dem Betriebsrat und der IG Metall, werden auch Leni Breymaier, MdB, sowie Rolf Siedler von der Betriebsseelsorge Ostwürttemberg sprechen. Weiterhin werden Solidaritätsdelegationen aus anderen Heidenheimern Betrieben erwartet, um die Mitarbeiter von Hartmann, die um den Fortbestand ihres Arbeitsplatzes bangen, zu unterstützen.

#SOLIDARISCHISTMANNICHTALLEINE - EINE REGION ZEIGT FLAGGE