Tarifrunde M+E

Die Arbeitszeitkampagne der IG Metall: Mein Leben - Meine Zeit

14.09.2017 Funktionäre diskutierten Forderung zur Tarifrunde 2018

Gestern kamen im Konzerthaus Betriebsräte und Vertrauensleute aus M+E-Betrieben der Region zu einer Funktionärskonferenz zusammen. Diskutiert wurde die anstehende Tarifrunde, in der es neben einer Entgeltforderung ggf. auch um eine Arbeitszeitforderung gehen soll.

Dabei war auch Nadine Boguslawski, Tarifexpertin der IG Metall Baden-Württemberg, die Stellung zu den geplanten Forderungen und dem zeitlichen Ablauf der Tarifrunde nahm.

Die Funktionäre diskutierten insbesondere die geplante Forderung zur Arbeitszeit kritisch. Die IG Metall möchte, soweit die Tarifkommissionen dem Vorschlag zustimmen, dass jeder Beschäftigte einen tariflichen Anspruch auf eine befristete kurze Vollzeit bekommt, also ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit. Dies hätte eigentlich durch den Gesetzgeber geregelt werden sollen, wurde jedoch von CDU/CSU blockiert.

Weil sich eine Arbeitszeitreduzierung nicht jeder leisten kann, soll es zudem für bestimmte Lebenssituationen, z.B. bei Kindererziehung oder Pflege, sowie für Beschäftigtengruppen in besonders belastenden Zeitsystemen, z.B. Schichtarbeiter, einen Entgeltausgleich geben.

Die Forderung wurde von vielen Kollegen positiv bewertet, kritisch sieht die Mehrheit hingegen, dass dafür der Manteltarifvertrag, in dem die Arbeitszeit geregelt ist, gekündigt werden muss.

Nadine Boguslawski rechnet mit harten Auseinandersetzungen mit der Arbeitgeberseite und schließt einen Arbeitskampf nicht aus. Um für die Forderung im Ernstfall streiken zu können, müsse der MTV gekündigt werden. Boguslawski zeigte sich zuversichtlich, die kommende Tarifrunde erfolgreich zu bestreiten und bessere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen.

Letzte Änderung: 15.09.2017