Firma Erhardt - TALIS Gruppe

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04.04.2016 Geschäftsleitung hat die rote Linie Überschritten

Verstöße gegen Tarifvertrag und Drohungen

"Von der Erhard-Geschäftsführung wurde eine rote Linie überschritten, und das lässt sich eine IG Metall nicht gefallen", sagt ein sichtlich erboster Ralf Willeck. Der 1. Bevollmächtigte der Heidenheimer IG Metall ist stinksauer über das Verhalten im Management des Unternehmens, das seit 2010 zur internationalen Talis-Gruppe gehört und auf die Herstellung von Armaturen im Wasser- und Abwasserbereich spezialisiert ist.

Begonnen hat der Streit wegen Verstößen gegen den im letzten Sommer verhandelten Interessenausgleich und Sozialplan. Demzufolge plant Erhard, innerhalb der kommenden drei Jahre einen Stellenabbau. Im Interessenausgleich gebe es Regelungen zum Personalabbau aber auch die Zusicherung, dass die Fertigung von Großarmaturen am Standort Heidenheim gesichert ist.

Der Erhard-Geschäftsführer, mit dem diese Vereinbarungen ausgehandelt wurde, ist Willeck zufolge abberufen worden, und der neuen Geschäftsführung scheinen Vereinbarungen, oder tarifliche und gesetzliche Bestimmungen nicht so wichtig zu sein. "Aktuell wurde etlichen Mitarbeitern gekündigt, ohne eine Sozialauswahl zu treffen oder sich an sonstige Vereinbarungen zu halten. Die Kündigungen sind rechtlich nicht wirksam, aber das ist dem Management anscheinend völlig egal", so IG-Metall-Chef Willeck. Hier wird einfach langjährigen eigentlichen unkündbaren Mitarbeiten gekündigt, nach dem Motto - "mal schauen ob der das aushält, oder nicht doch umkippt"

Das Fass zum überlaufen gebracht hat, aber die Drohung der Geschäftsführung aus dem Tarif auszusteigen, wenn nicht massive Zugeständnisse gemacht werden. Dies alles obwohl seitens der IG Metall bereits seit längerem Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde, um der wirtschaftlichen Lage Rechnung zu tragen. "Wir lassen uns aber nicht erpressen" so Willeck auf der umgehend einberufenen außerordentlichen Betriebsversammlung.

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Das die Mannschaft hinter ihrer IG Metall steht, zeigt allein schon die Zahl der Mitglieder. Der Organisationsgrad bei den gewerblichen Beschäftigten liegt bei 95 Prozent, bei den Angestellten bei 50 Prozent. "Und die Stimmung im ganzen Betrieb ist angesichts der Entwicklungen der vergangenen Zeit auf dem Siedepunkt angelangt." so Willeck.

Auf Wunsch der Beschäftigten wurde die Betriebsversammlung am Mittwoch nicht beendet, sondern nur unterbrochen. Am Donnerstag ging es dann mit der Betriebsversammlung weiter. Nachdem die Geschäftsführung zwischenzeitlich Entgegenkommen signalisiert hat, wurde die Fortführung der Betriebsversammlung für den Freitag abgesagt. "Sollte die Leitung von Talis weiter auf Eskalation setzten, und nicht von ihrer Drohung abkehren, so werden wir nächste Woche weiter Druck machen und ihn noch steigern." verspricht Willeck.

"Wir sind gesprächsbereit, aber erpressen lassen wir uns nicht. Sonst knallts!" so sei die Stimmung in der Mannschaft, fasst Willeck zusammen. Es liegt nun an der Leitung die explosive Stimmung in der Mannschaft zu befrieden.

Anhang:

Betriebsversammlung

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Letzte Änderung: 04.04.2016