Nichts ist geschehen!
Königsbronn. Mit einer spontanen Arbeitsniederlegung reagierte die Belegschaft der SHW in Königsbronn auf die Abbaupläne der Insolvenzverwaltung Geiwitz. Die 234 Beschäftigten machen sie mitverantwortlich für die prekäre Lage im Betrieb.
Fast ein Jahr dauert die Insolvenz der SHW-CT-Gruppe nun schon an. Nachdem der potentielle Investor DIHAG die Übernahmeverhandlungen abgebrochen hat, wird die Luft für die Beschäftigten am Standort Königsbronn nach Einkommenseinbußen und Kurzarbeit noch dünner. Von Arbeitsplatzabbau und der Schließung von Betriebsteilen ist die Rede - die Gerüchteküche brodelt.
Der Informationsbedarf der Beschäftigten ist verständlicherweise groß. Deshalb legte die Belegschaft am Mittwochmorgen vor der Verhandlungsrunde zwischen Betriebsrat, IG Metall und Insolvenzverwaltern der Firma Geiwitz die Arbeit spontan vor dem Werk nieder. "Wir wollen endlich wissen, wie es mit unserem Betrieb weitergeht", riefen die Beschäftigten wütend.
Die von der Insolvenzverwaltung beauftragten Stefan Bohnert und Margit Fink reagierten in Vertretung für ihren Kollegen Patrick Wahren auf die harsche Kritik und erklärten, dass der Abbau von Arbeitsplätzen in der jetzigen Lage unumgänglich sei, wolle man attraktiv für potentielle Käufer sein. Zu dünn sei die derzeitige Auftragslage.
Ralf Willeck, Erster Bevollmächtigter der IG Metall und Betriebsbetreuer der SHW sowie Betriebsratsvorsitzender Fred Behr warfen der Insolvenzverwaltung Geiwitz hingegen Untätigkeit vor. So sei erst vor kurzem nach langem Zögern in den Vertrieb investiert worden: "Hätte man früher Stellen im Vertrieb besetzt, so hätten auch mehr Aufträge gewonnen werden können."
Weder Stefan Bohnert noch Margit Fink gelang es, die Belegschaft zu beruhigen. "Ihr seid genauso unfähig wie unser Geschäftsführer, der uns in diese Lage gebracht hat", schallt es den Vertretern der Insolvenzverwaltung entgegen. Die Beschäftigten signalisierten deutlich, dass man mit der bisherigen Arbeit von Insolvenzverwalter Wahren äußerst unzufrieden sei und dass man nicht zögere, weitere Aktionen durchzuführen.
Letzte Änderung: 20.03.2014