Personalabbau bei Voith Heidenheim
Turbo, Hydro, Paper, Services - alle Bereiche verlieren Stellen
Voith Paper geht's schlecht, den anderen Konzernbereichen nicht besonders gut. Konsequenz ist ein erneuter Kapazitätsabbau, der so schonend und sozialverträglich wie möglich erfolgen soll
Alle vier Geschäftsbereiche von Voith in Heidenheim haben Überkapazitäten, vor allem aber hat Voith Paper große Probleme mit fehlenden Aufträgen. Demnach werden am Standort Heidenheim knapp 430 Stellen wegfallen: 240 bei Voith Paper, rund 130 bei Turbo, 20 bei Hydro und etwa 30 bei der Standortdienstleistungsgesellschaft.
Paper leidet nunmehr im dritten Jahr unter der Krise im Papiermaschinengeschäft. Trotz dem Abbau von rund 380 Stellen im vergangenen Jahr und Kurzarbeit ist die Auftragslage weiterhin sehr angespannt und Aussichten auf eine Besserung sind nicht zu erkennen.
Überdies schlägt die Krise in den Euro-Schuldenländern inzwischen auch negativ auf die anderen Geschäftsbereiche durch. Vor allem das Neugeschäft mit Wasserkraftwerken und der Antriebstechnik liegt deutlich unter den Erwartungen.
Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG Metall verhandeln seit Juni über die Auslastungssituation am Stammsitz Heidenheim. Jetzt wurde ein Eckpunktepapier mit Lösungsvorschlägen verabschiedet.
Ziel ist es den Personalabbau so schonend und sozialverträglich wie irgend möglich zu gestalten. Sollte allerdings der Abbau von rund 430 Stellen nicht sozialverträglich umsetzbar sein, soll ab Herbst 2014 über betriebsbedingte Kündigungen verhandelt werden.
Der geplante Abbau soll vorrangig über Frühpensionierungen und freiwillige Aufhebungsverträge erfolgen. Zusätzlich soll zur Behebung des Kapazitätsproblems auch ein Absenken der Arbeitszeit aller rund 4500 Beschäftigten in Heidenheim um bis zu zehn Prozent erfolgen. Hierzu muss ein Ergänzungstarifvertrag mit der IG Metall abgeschlossen werden.
Letzte Änderung: 14.09.2013