Frauen verbinden
Vor gut hundert Jahren war es endlich soweit, nach jahrzehntelangem Ringen und Kämpfen hatten Frauen endlich erreicht, dass sie erstmals ihre Volksvertreter wählen bzw. selbst als Volksvertreterin gewählt werden durften. Die Frauen seien aber keineswegs der Regierung zum Dank verpflichtet, es sei schlicht eine Selbstverständlichkeit, dass den Frauen das gegeben wurde, was ihnen vorher zu Unrecht enthalten wurde, so stellte dies Marie Juchacz in ihrer Rede fest, als sie als erste Abgeordnete zum Parlament sprach.
An die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland und die vielen mutigen Frauen, die diese teilweise unter Einsatz ihres Lebens erkämpft hatten, erinnerten fast 90 Frauen der IG Metall Heidenheim mit einer Feierstunde in der Stadtbibliothek.
"Wir haben viel erreicht, auch in jüngster Zeit" stellte Stefanie Geyer fest, die als Ressortleiterin Frauen und Gleichstellung vom Vorstand der IG Metall aus Frankfurt für ein Grußwort angereist war und an jüngste Errungenschaften wie die Brückenteilzeit oder den letzten Tarifabschluss der IG Metall erinnerte, der Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Gleichzeitig setze sich die IG Metall aber weiterhin für mehr Gleichstellung ein und lege den Finger in die Wunde, solange es weniger weibliche Vorstände in DAX-Unternehmen als männliche Vorstände mit dem Vornamen Thomas gebe, solange der Frauenanteil in Aufsichtsräten bei weit unter 30% läge und Frauen in der Politik stark unterrepräsentiert seien.
Der anschließende Dokumentarfilm "Die Hälfte der Welt gehört uns" kam bei den Teilnehmerinnen gut an und machte vielen Mut, sich weiterhin einzusetzen. "Ich habe mir nach dem Film gedacht, ich stehe zu meiner Entscheidung und ziehe es durch", sagte Ingrid Grund, die selbst erst vor einem Jahr in den Betriebsrat gewählt wurde und seit letzter Woche sogar das Amt der Betriebsvorsitzenden bei Leitz bekleidet.
Frauensekretärin Maja Reusch, IG Metall Heidenheim, zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung. "Wir wollten einfach unseren Kolleginnen und Frauen mal danke sagen, denn uns alle verbindet ein hohes Maß an Engagement und Solidarität. Deshalb haben wir viel erreicht und werden auch künftig viel zusammen schaffen."
Letzte Änderung: 16.04.2019