Rund 400 Beschäftigte von Voith Paper hatten sich gestern nach der Frühstückspause spontan vor der Voith Zentrale versammelt, um von ihrem Beschwerderecht Gebrauch zu machen.

Seit 2005 gibt es bei Voith eine Vereinbarung, die einen Bonus vorsieht, abhängig vom Gewinn. Erst vor zwei Wochen hatte der Voith-Konzern ein Rekordjahr verkündet. Alle Geschäftsbereiche haben zu dem positiven Ergebnis beigetragen, auch der Bereich Voith Paper.

Von diesem guten Ergebnis sollen nun alle Beschäftigten von Voith in Form einer Bonuszahlung beteiligt werden. Im Schnitt soll jeder Voithianer einen Bonus von knapp 1.000 Euro erhalten - Alle, außer die Mitarbeiter von Voith Paper.

Diese sollen nach Berechnung der Paper-Standortleitung an diesem Ergebnis nur mit einen Bonus im Schnitt von 350 EUR pro Kopf beteiligt werden. Das dieser Bonus so niedrig ausfällt, liegt aus Sicht des Betriebsrats, in einer von der Bereichsleitung veränderten Berechnungsmethode.

Die Nachricht über die Höhe des Bonus löste bei den Beschäftigten und dem Betriebsrat von Voith Paper Verärgerung und Enttäuschung aus. Der Betriebsrat hat deshalb umgehend die Geschäftsführung aufgefordert einen Ausgleich an die Arbeitnehmer zu leisten, um die Ungleichbehandlung zwischen den einzelnen Voith-Betrieben am Standort Heidenheim zu beseitigen.

Die Forderung des Betriebsrats wurde durch 700 spontan gesammelte Unterschriften unterstützt. Die Unterschriftenlisten wollten 400 Mitarbeiter der Voith Paper Geschäftsführung am gestrigen Morgen persönlich übergeben, diese war aber zu diesem Zeitpunkt für die Beschäftigten leider nicht erreichbar.

Dem Betriebsrat wurde zwischenzeitlich Gesprächsbereitschaft seitens der Geschäftsleitung von Voith Paper Heidenheim signalisiert.