Feuerwehrausrüster Ziegler

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14.11.2011 Insolvenz eröffnet. Verwalter verkündet größeren Personalabbau.

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Über 32 Millionen Verlust, radikaler Umbau des Unternehmen notwendig, 150 Entlassungen geplant

Das Insolvenzverfahren über die "Albert Ziegler GmbH & Co. KG" wurde zum 1. November 2011 eröffnet. Damit ging die alleinige Verwaltungs- und Verfügungsmacht auf den bisherigen "vorläufigen" Insolvenzverwalter Dr. Bruno M. Kübler über.

Das Unternehmen wird auch im nunmehr eröffneten Insolvenzverfahren fortgeführt. Allerdings sollen im Zuge der Sanierung des Giegeners Traditionsunternehmens 150 der rund 650 Mitarbeiter abgebaut werden. Dies gab am gestrigen Freitag der Insolvenzverwalter bekannt.

Grund für die geplanten Entlassungen ist die wirtschaftliche Situation des Feuerwehrausstatters. Das Gutachten des Insolvenzverwalter stellt fest, dass der Familienbetrieb bereits seit längerem in einem desolaten Zustand ist. So ist nach einem Verlust von über 16 Mio. im Jahre 2010 auch für 2011 mit einem Minus in gleicher Höhe zu rechnen.

Zur Überwindung der Krise hat der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter Kübler ein umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet, um die Zukunft des Unternehmens nach Auslaufen des Insolvenzgeldes zum 31. Oktober langfristig zu sichern.

Ursache der Krise ist Missmanagement

"Hierbei sind erhebliche personelle Einschnitte leider unvermeidlich. Seit Jahren hat die Geschäftsleitung es versäumt, bestehende Schwächen im Unternehmen zu beseitigen" stellte Kübler fest. Dieses Missmanagement hat hauptsächlich die rießigen Verluste der vergangenen Jahre verursacht.

Die Kartellbuße von 8 Mio. wegen illegaler Preisabsprachen brachte das Fass dann zum Überlaufen. Als Konsequenz müssen 150 Mitarbeiter am Standort Giengen entlassen werden. Die Mitarbeiter wurden bereits über den bevorstehenden Abbau informiert.

Sanierungsprozess läuft an

Zeitgleich hat der Insolvenzverwalter mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen, dazu gehört vor allem die Optimierung der Produktionsprozesse und intensive Gespräche mit den Städte und Gemeinden, diese sind die Hauptkunden von Ziegler.

Vor allem geht es darum, dass verlorene Vertrauen der deutschen und internationalen Kunden, wegen des Preiskartells und der Insolvenz wieder zu gewinnen, und das in Zukunft Ziegler bei neuen Ausschreibungen als Anbieter nicht ausgeschlossen wird.

Verhandlungen über Interessenausgleich notwendig

Für Betriebsrat und IG Metall bedeutet dies, sofort mit dem Insolvenzverwalter in Verhandlungen zu treten, mit dem Ziel die verbleibenden Arbeitsplätze zu sichern, den Personalabbau auf ein Minimum zu begrenzen und letztendlich zu versuchen für die Betroffenen eine Abfindung zu erstreiten.

"Die wird angesichts des katastrophalen Scherbenhaufens, den die Familie Ziegler hinterlassen hat sicherlich nicht Einfach" so das Resümee von Andreas Strobel, dem 1. Bevollmachtigen der IG Metall Heidenheim. Am Ende bleibt mal wieder festzustellen, dass die Kolleginnen und Kollegen die Suppe auslöffeln dürfen, die die Eigentümer eingebrockt haben.

Letzte Änderung: 14.11.2011